Lagerhallenbrand in Hollenstedt

Über 300 Feuerwehrkräfte aus dem gesamten Landkreis Harburg bekämpfen Großfeuer in Tiefkühlfirma

Ein Großfeuer in einer Tiefkühlfirma hat am Sonnabend abend einen der größten Feuerwehreinsätze des letzten Jahrzehnts im Landkreis Harburg ausgelöst und einen immensen Sachschaden verursacht. Allerdings wurden durch den massiven Feuerwehreinsatz auch beträchtliche Werte erhalten. Der Einsatz begann als normaler Routineeinsatz für die Feuerwehren. Um 17.28 Uhr war die Feuerwehr Hollenstedt mit dem Stichwort „Ausgelöste Brandmeldeanlage“ zu dem Unternehmen in der Gewerbestraße n Hollenstedt alarmiert worden. Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte bestätigten die Feuermeldung sofort, das Dach und die darunter liegende Isolierverkleidung brannten auf einer große Fläche, das Feuer breitete sich aus. Unverzüglich wurde eine umfangreiche Nachalarmierung vorgenommen, in dem weiteren Einsatzverlauf kamen mehr als 300 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Harburg zum Einsatz. Die Feuerwehren aus Appel, Drestedt, Halvesbostel, Moisburg, Regesbostel und Wenzendorf aus der Samtgemeinde Hollenstedt, die Feuerwehren Wistedt und Tostedt aus der Gemeinde Tostedt, die Feuerwehr Buchholz sowie die Feuerwehren Rade und Neu Wulmstorf aus der Gemeinde Neu Wulmstorf wurden nach und nach zur Unterstätzung alarmiert. Schon aufgrund der enormen Brandlast und der starken Verrauchung des Brandobjekts entschied der Gesamteinsatzleiter, der stellvertretende Kreisbrandmeister Kay Wichmann, darüber hinaus Einheiten der Kreisfeuerwehr nachzufordern. Die Fachzüge Brandbekämpfung 1 und 3, der Fachzug Wassertransport und der Fachzug Spüren und Messen sowie die Führungsgruppe des Fachzuges Gefahrgut und der ELW 2 der Kreisfeuerwehr aus Ashausen kamen zum Einsatz. Während die Brandbekämpfungs- und Wassertransportzüge sich der Brandbekämpfung widmeten, gingen die Spezialisten des Zuges Spüren und Messen im Umfeld der brennenden Lagerhalle vor und nahmen Messungen in dem Brandrauch vor. Aufgrund der erheblichen Rauchentwicklung wurden Anwohner in Hollenstedt aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Dazu wurde das Gebiet um die Brandstelle weiträumig abgesperrt. Die starken Rauchentwicklung erforderte auch einen massiven Einsatz an Atemschutzgeräteträgern, mehr als 100 Feuerwehrleute gingen letztendlich unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vor. Dazu wurde der Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehr sowie die den Behälter betreuende Feuerwehr Hörsten nachalarmiert. Mit einem massiven Löscheinsatz gingen die Einsatzkräfte gegen das Feuer vor, in mehreren Abschnitten wurde die Brandbekämpfung durchgeführt und gleichzeitig eine Riegestellung zum Schutz von weiteren Gebäudeteilen aufgebaut. Der massive Einsatz zeigte dann auch Erfolg, das Feuer konnte auf die abgebrannte Fläche begrenzt werden, Ein Herankommen an die Brandnester war allerdings sehr schwierig, große Teile des Daches mussten mit Spezialsägen geöffnet werden, um hier gezielt Löschmaßnahmen durchzuführen. Sowohl aus der Luft als auch vom Dach aus setzten die Kräfte die Strahlrohre gezielt ein und erzielten so den erhofften Löscherfolg, ein totales Abbrennen der betroffenen Lagerhalle wurde verhindert. Zum Eindringen in die Halle mussten auch an den ebenerdigen Fassaden Öffnungen hineingeschnitten werden. Ein weiteres Problem für die Einsatzkräfte waren die mit 9000 Litern Ammoniak gefüllten Tanks, diese konnten aber ebenfalls erfolgreich vor den Flammen geschützt werden, lediglich geringe Mengen Ammoniak traten aus einer durch das Feuer beschädigten Leitung aus, die Dämpfe wurden mit großen Mengen Wasser erfolgreich niedergeschlagen. Der Großeinsatz wurde von Kräften des DRK und der JUH betreut und begleitet, Rettungswagen und Versorgungseinheiten standen für die Feuerwehrkräfte bereit. Vor Ort macht eich auch Regierungsbrandmeister Peter Adler ein Bild von den Löscharbeiten. Die Feuerwehrkräfte wurden durch den Fachzug Verpflegung der Kreisfeuerwehr mit einem Imbiss versorgt. Nach rund sechs Stunden konnten die ersten Einheiten der Feuerwehr langsam aus dem Einsatz entlassen werden, die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späten Nachtstunden hin. Teile der Lagerhalle sind auf den ersten Blick einsturzgefährdet, hier müssen Statiker weiter entscheiden. Die Brandursache ist noch ungeklärt, die Polizei hat die entsprechenden Ermittlungen aufgenommen. Die Höhe des entstandenen Sachschadens dürfte aufgrund des Brandschadens hoch ausfallen.

Bericht: Matthias Köhlbrandt, KPW Harburg

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